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Das Festklopfverfahren speziell für Gusswerkzeuge
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Ausgangssituation
Für Karosseriebauteile des Außen- und Innenhautbereiches werden hauptsächlich Feinbleche mit Überzügen aus Zink
und Zinklegierungen (oftmals mit zusätzlicher organischer Dünnfilmversiegelung) verwendet.
Für den Umformprozess entstehen durch den Einsatz verzinkter Feinbleche erhöhte tribologische Anforderungen. Denn häufig
kommt es zu einem Abrieb der Zinkschicht, was eine Kontamination der Werkzeugoberfläche mit Abriebpartikeln zur Folge haben
kann. Aufgrund dieser Zinkablagerungen im Werkzeug können Oberflächenfehler am Werkstück in Form von Druckstellen
entstehen, wodurch sowohl die Bauteilqualität als auch die Prozesssicherheit und -stabilität beeinträchtigt werden. Es
entstehen hohe Kosten in Form von Ausschuss, umfangreicher Nacharbeit und Produktionsausfallzeiten.
Gusswerkzeuge aus GGG 70 L werden standardmäßig für Tiefziehoperationen im Automobilbau eingesetzt, weil sie sich in
den erforderlichen Gewichten noch gut abgießen lassen, gut schweißbar und härtbar sind sowie einen hohen Verschleißwiderstand
besitzen. Untersuchungen von Tiefziehblechen haben gezeigt, dass Zinkabrieb verstärkt in Gusswerkzeugen auftritt. Die durch
freigelegte Graphitsphärolyten entstandene poröse Oberfläche ist dafür maßgeblich verantwortlich.
Technologische Vorteile
Infolge des Festklopfverfahrens wird bei Gusswerkstoffen das Material im Randbereich verdichtet und es kommt zu
einer Härtesteigerung im Randbereich, die sich günstig auf das Verschleißverhalten auswirkt. Weiterhin wird durch
das Festklopfverfahren Material in die Poren einer Gussoberfläche hineingedrückt und es werden die Randbereiche
verrundet. Abbildung 1 zeigt die REM-Aufnahme einer festgeklopften Gussoberfläche. In der Detailansicht rechts ist die
Verrundung des Randbereiches zu erkennen, welche mit abrasiven Verfahren (Schleifen, Polieren) nicht erzeugt werden kann.
Abbildung 1: Aufnahmen einer geklopften Gussoberfläche (Übersicht l und Detail r)
Positiver Effekt einer festgeklopften Gussoberfläche ist eine deutlich geringere Zinkablagerung in den Poren. Dies
konnte in Modellversuchen der TU Darmstadt nachgewiesen werden. Weiterhin trat ein erheblich reduzierter
Stick-Slip Effekt auf, was zu einer Erhöhung der Prozessstabilität beiträgt.
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